Bei der ersten Buchpräsentation mit Autorenlesung im Orgelmuseum war der Saal leider überfüllt. Viele Besucher haben keinen Einlass mehr gefunden.
Das Buch wird deshalb erneut vorgestellt am
Freitag, 22. November, um 19 Uhr im Dorftreff Bühne.
Mit der Kommunalen Neugliederung 1975 sind die Borgentreicher Stadtgrenzen und die des Kreises Höxter neu gezogen worden. Aus zwölf bis dahin selbstständigen Gemeinden entstand die heutige Stadt Borgentreich. Unter dem Titel „Menschen.Momente.Geschichten(n)“ ist zum Jubiläum der „neuen“ Stadt ein umfangreiches Buch erschienen.
Vieles hat sich in den zurückliegenden 50 Jahren verändert. Frei nach dem Motto „Zwölf Orte, eine Stadt, 100 Geschichten“ beleuchtet das 269 Seiten umfassende und reich bebilderte Werk die Geschehnisse rund um die Gebietsreform und zeigt die Entwicklung der Orgelstadt in fünf Jahrzehnten auf – von A wie Archäologie bis Z wie ZUE.
„Menschen.Momente.Geschichte(n)“ ist ein Spiegelbild der Orgelstadt und vermittelt dem Leser einen neuen Blick auf Borgentreich.
Das 269 Seiten starke und reich bebilderte Buch im DIN A 4-Format kostet 25,- Euro und kann im Rathaus sowie bei verschiedenen Advents- und Weihnachtsmärkten erworben werden.
Der Borgentreicher Bildhauer und Heimatforscher Clemens Brilon hat 1914 ein "Sammelbuch zur Geschichte der Stadt Borgentreich" verfasst und mit vielen Bildern und Zeichnungen illustriert. Die handschriftlichen Aufzeichnungen in Sütterlin-Schrift hat Stadtarchivar Klaus Jürgens transkribiert und als Buch herausgegeben. Weitere Exemplare können auf Bestellung nachgedruckt werden. Wer sich dafür interessiert, wendet sich direkt an Klaus Jürgens.
Mit Beginn des Jahres 2017 habe ich das Amt des Ortschronisten für die Kernstadt Borgentreich übernommen. Eine reizvolle Aufgabe. Denn das Bördestädtchen mit seiner weltberühmten Orgel als Aushängeschild bietet mehr als Schützenfeste, Fußball und Karneval.
Kaum eine andere deutsche Stadt vergleichbarer Größenordnung verfügt über eine derart gute Infrastruktur: Zwei Arztpraxen, eine Zahnarztpraxis und eine Apotheke gewährleisten aktuell die gesundheitliche Versorgung. Mit seinem Familienforum, der Grund- und Sekundarschule vor Ort sowie fünf Gymnasien in den Nachbarstädten bietet Borgentreich ein breit gefächertes Bildungsangebot. Lebensmittelmärkte, eine Tankstelle und Autowerkstätten sichern die Nahversorgung mit Dingen und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Mit drei modernen Kinosälen, Sportstätten, Freibad und Hallenbad, einem Mehrgenerationen-Spielplatz, der bekannten Springladenorgel sowie dem ersten deutschen Orgelmuseum muss sich das Freizeitangebot nicht verstecken.
Dieses (noch) intakte Lebensgefüge gilt es zu erhalten. Eine Herausforderung nicht nur für Verantwortungsträger und Kommunalpolitiker, sondern für jeden Bürger, dem die Zukunft der Orgelstadt nicht gleichgültig ist. Denn auch an Borgentreich geht der demographische Wandel nicht spurlos vorüber. Gut ausgebildete junge Leute zieht es in die Metropolen, weil in unserer Region qualifizierte Arbeitsplätze Mangelware sind.
War bis in die frühen 1990er Jahre Borgentreichs Stadtbild stark geprägt von der Bundeswehr, hat die Bördestadt mit der Umwandlung der ehemaligen Desenberg-Kaserne in eine der landesweit größten Flüchtlingsunterkünfte multikulturelles Flair, damit aber auch neue Probleme bekommen.
Den Chronisten sehe ich nicht nur als Berichterstatter - er muss auch den Finger in Wunden legen und Probleme aufzeigen. Ebenso wenig ist die Chronik ein geheimes Buch, das unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Stadtarchiv verstaubt.
Mein Anliegen ist es, die Borgentreicher Ortschronik zeitgemäß zu führen und die dokumentierten Geschehnisse in diesem Blog allen Interessierten zeitnah zugänglich zu machen. Mit dieser Internetpräsenz ist Borgentreich einer der ersten Orte überhaupt, dessen Bürger ihre Chronik "live" verfolgen können.
Die handschriftlichen Dokumentationen früherer Jahre wurden digitalisiert und mit allen orthographischen und grammatikalischen Besonderheiten (auch Fehlern) übernommen. Interessierte Leser finden sie auf den folgenden Seiten.
In der Rubrik "Kriegsende / Hintergrund" kommen Zeitzeugen zu Wort und berichten über den Einmarsch der Amerikaner in Borgentreich am 1. April 1945. Geschichtlich Interessierte finden dort auch neue Erkenntnisse zur Rolle des umstrittenen damaligen Bürgermeisters Franz Woker und zum geheimnisumwobenen Tod von Wokers Vertrautem, des NSDAP-Funktionärs Josef Stauf.
Hubertus Hartmann
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Journalist und Ortschronist
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