Das Jahr im Überblick: |
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Politik & Gesellschaft
Januar 2024
Landwirte und Fuhrunternehmer protestieren bundesweit gegen Subventionskürzungen. Auch aus Borgentreich und umliegenden Ortschaften rollen Dutzende Trecker und Lkw im Konvoi nach Höxter. Dort versammeln sie sich zu einer Großdemonstration.
Nicht nur, wenn es brennt, ist die Freiwillige Feuerwehr zur Stelle. 2023 ist der Löschzug Borgentreich insgesamt 734 Stunden im Einsatz. Brände werden gelöscht, Ölspuren beseitigt, Menschen nach Unfällen aus Autowracks befreit, überschwemmte Keller leergepumpt, Katzen aus Bäumen und Entenküken aus dem Gulli gerettet. Dazu kommen 1.755 Übungsstunden, um stets für den Ernstfall fit zu sein. Bei der Jahreshauptversammlung verabschiedet Wehrführer Sebastian Göke Brandinspektor Christoph Tappe nach 33 Jahren als Jugendfeuerwehrwart. In Anerkennung seiner Verdienste wird er zum ersten Ehrenjugendfeuerwehrwart im Kreis Höxter ernannt.
Tappes Nachfolger ist Frank Peine aus Großeneder. Die beiden Stellvertreter Stephan Henke und Kevin Vössing bleiben im Amt. Das Trio betreut 13 Mädchen und Jungen aus Borgentreich, fünf aus Bühne, drei aus Großeneder, je zwei aus Muddenhagen und Rösebeck sowie eine Nachwuchskraft aus Körbecke – insgesamt 26 Jungfeuerwehrleute.
Februar 2024
Der VfR Borgentreich hat eine eigene Geschäftsstelle. Die Räumlichkeiten im ehemaligen Geschäftshaus Brockmann bieten zudem die Möglichkeit, eine neue Abteilung im Verein zu integrieren. Der VfR bietet jetzt auch Dartsport im Steeldart an. Dart hat in den letzten Jahren enorm an Popularität gewonnen und ist längst kein „Kneipenspaß“ mehr, sondern ein professioneller Sport, der Konzentration, Disziplin und viel Training erfordert. Acht Dartbegeisterte haben in der neuen Geschäftsstelle in Eigenleistung einen professionellen Dartraum geschaffen. Dort werden die Mitglieder des VfR künftig auch in Wettbewerben und kleinen Turnieren antreten. Abteilungsleiter ist Alexander Stiens.
Für die insolvente Firma Scheideler im Gewerbegebiet Spiegelberg gibt es nun doch einen Nachfolger. Die Vollmann-Gruppe, ebenfalls ein Metallverarbeiter, mit Sitz in Gevelsberg übernimmt zwei Fertigungshallen und einen Teil des Maschinenparks. 35 bis 40 der ursprünglich 170 Scheideler-Mitarbeiter sollen übernommen werden. Vollmann beziffert seinen Jahresumsatz auf 400 Millionen Euro und beschäftigt an 14 verschiedenen Standorten nach eigenen Angaben 1.750 Mitarbeiter.
Die finanzielle Lage Borgentreichs ist alles andere als rosig. Zum ersten Mal in der Stadtgeschichte muss Kämmerer Christof Derenthal im Januar kurzfristig einen Liquiditätskredit über eine Million Euro aufnehmen, weil das laufende Konto leer ist und die Kommune andernfalls ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen könnte.
Entsprechend schwierig gestaltet sich der Haushaltsentwurf 2024. Bei prognostizierten Einnahmen von 20,1 Millionen und Ausgaben von 23,4 Millionen, beläuft sich das rechnerische Defizit auf 3,3 Millionen Euro. Die Rücklagen sind praktisch aufgebraucht. Trotzdem sind auch dieses Jahr wieder Investitionen mit einem Umfang von 12,6 Millionen Euro geplant – unter anderem für verschiedene Projekte in der Kernstadt. Das zweite Jahrgangshaus der Grundschule soll etwa 1,53 Millionen kosten, eine neue Fluchttreppe am Orgelmuseum 180.000, und 300.000 Euro stehen für die Modernisierung der Bäder bereit. Die Kosten für Flüchtlingsunterkünfte beziffert Derenthal auf etwa eine halbe Million Euro, doch der größte Batzen entfällt auf die Stadtwerke: 4,7 Millionen Euro sollen in das Wasser- und Abwassernetz fließen.
März 2024
Gegen die Stimmen der Grünen verabschiedet der Rat den Haushalt 2024. Kämmerer Christof Derenthal und Sprecher aller Fraktionen beklagen angesichts des Defizits von rund drei Millionen Euro die prekäre Finanzsituation der Orgelstadt. Die Hauptursachen liegen in einer deutlich gestiegenen Kreisumlage und höheren Kosten für den ÖPNV. Um rund 700.000 auf 7,25 Millionen Euro steigen in diesem Jahr zudem die Personal- und Pensionskosten. CDU-Fraktionschef Alexander Otto kritisiert in seiner Haushaltsrede auch das wieder zunehmende Kirchturmdenken und mahnt, „das Stadtgebiet als Einheit zu betrachten“.
April 2024
Wintereinbruch im schönsten Frühling. Und keinen anderen Ort in Nordrhein-Westfalen erwischt es so heftig wie Borgentreich. 16 Zentimeter Schnee fallen in der Nacht zum 21. April. Die weiße Last zaubert leider nicht nur malerische Bilder – sie lässt Äste brechen, sorgt für Stromausfälle und erhebliche Schäden in den Rapsfeldern. Die Landwirte befürchten aufgrund zahlreicher abgeknickter Pflanzen einen bis zu 50-prozentigen Ertragsausfall. Laut Deutschem Wetterdienst handelt es sich um die höchste bislang gemessene Schneemenge an einem Apriltag. Die Wetterstation Borgentreich ist seit 1979 in Betrieb. Meteorologin Claudia Kleinert verkündet den NRW-Schneerekord am Abend in den Fernsehnachrichten.
Da der nächste richtige Winter bestimmt kommen wird, installiert die Stadt auf dem Bauhof in der Keggenriede drei zusätzliche Salzsilos. Die 15 Meter hohen Speicherbehälter kosten rund 100.000 Euro.
Die „Bürgerwindpark Borgentreich GmbH“ stellt einen Bauantrag für 21 neue Windkraftanlagen. Sie sollen zwischen Borgentreich und Natzungen sowie in der Feldflur zwischen Körbecke, Borgentreich und Lütgeneder entstehen.
Mai 2024
Mit Hilfe einer speziellen Kamerasoftware und Künstlicher Intelligenz ermittelt die Stadt Borgentreich den baulichen Zustand ihrer Gemeindestraßen und Ortsdurchfahrten und vergibt Noten nach dem Vorbild von Schulnoten. In einem Zwischenfazit nach 81 abgetasteten Straßenkilometern liegt laut der Verwaltung die Durchschnittsnote bei 1,72. Aber es gibt natürlich Ausreißer: In der Kernstadt ist beispielsweise die Oberhofstraße mit 3,97 sanierungswürdig.
Im aktuellen Standortranking der Deutschen Wirtschaft (DDW) hat sich Borgentreich um 202 Plätze verbessert und belegt Platz 2.644 von 4.079 Kommunen bundesweit. Als Top-Unternehmen der Orgelstadt werden die Möbelwerke A. Decker GmbH gelistet. Die Stadt Höxter liegt mit Rang 522 kreisweit an der Spitze, gefolgt von Brakel auf Platz 816.
Nach sieben Jahren in der Fußball-Bezirksliga muss die erste Mannschaft des VfR Borgentreich wieder in die Kreisliga A. Durch eine 0:6-Packung in Bad Driburg rutschen die Orgelstädter am letzten Spieltag noch auf einen Abstiegsplatz.
Erfolgreicher sind die Tischtennis-Spieler des BTTC. Sie erringen die Meisterschaft in der 2. TT-Bezirksliga und steigen in die 1. Bezirksliga auf.
Juni 2024
Zwischen der Idee und der Fertigstellung liegen beinahe drei Jahre, aber jetzt hat Borgentreich einen Pumptrack. Die neue Anlage für Biker und Skater liegt im Schulzentrum in direkter Nachbarschaft zum Skatepark, der seine Fläche amit nahezu verdoppelt hat und kostet rund 65.000 Euro. 53.000 Euro übernimmt das Land NRW. Die Aktiven des Kulturvereins um Architekt Dirk Lücke haben zudem tatkräftig mit angepackt. Auf dem Bild ist Jonne Lücke in Aktion zu sehen.
Eine neue Radroute unter dem Thema "Zwölf Orte – eine Stadt" verbindet alle zwölf Stadtteile. Die Strecke ist insgesamt 83 Kilometer lang und kann auch in Etappen gefahren werden. Aktive Pedaltreter können sich an der Kirche in jedem Ort – in Drankhausen am Glockenturm – einen Stempel holen. Die Stempelkarte gibt es im Rathaus.
Die Egge wird kein Nationalpark. Bei einem Bürgerentscheid in den Kreisen Höxter und Paderborn lehnt die große Mehrheit der Bevölkerung das Vorhaben ab. Mit 74,7 Prozent hat Borgentreich knapp hinter Willebadessen (75,8 %) die höchste Nein-Quote im Kreis Höxter.
Juli 2024
Die Fußballvereine der Orgelstadt bündeln in der Nachwuchsförderung ihre Kräfte. Die neu gegründete JSG Borgentreich besteht aus sieben Vereinen mit 35 Betreuen und 175 Jugendfußballern in elf Mannschaften. Die neue Jugendspielgemeinschaft geht zum Saisonbeginn 2024/25 in allen Altersklassen an den Start.
Großes Interesse fand bereits ein Fußballcamp auf der Rolandkampfbahn mit 80 Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren. Ein Trainerstab mit viel Profierfahrung leitete die Einheiten. Hierzu gehörten Fatmir Vata, Andreas Golombek und Matthias Westerwinter, die früher in der 1. und 2. Bundesliga bei Vereinen wie Arminia Bielefeld, Fortuna Düsseldorf und Hertha BSC Berlin aktiv waren. Mit Roman Wójcicki war auch ein dreimaliger WM-Teilnehmer dabei, der mit der polnischen Nationalmannschaft bis ins WM-Halbfinale einzog und Bronze gewinnen konnte. Unterstützung kam zudem von bekannten Trainern aus der Region wie Günter Spieker, Dirk Roski, Pierre Gröne und Dominique Gröne.
Im Bild von links: Dirk Steinmetz, Torsten Schachten, Tobias Bartoldus, Wolfgang Klare, Stefan Gabriel, Thomas Redeker, Paul Löhr, Sven Fricke, Nils Weidner, Johannes Klare, Stefan Klare, Frank Jakob, Lukas Rehrmann, Markus Gladen; vorne mit dem neuen Logo die Nachwuchsfußballer (von links) Lennart Steinmetz, Niklas Waldeyer, Lionel Walther und Hannes Walter.
Borgentreich hat eine eigene Rettungswache – zumindest schon einmal probeweise. Nach der vorübergehenden Unterbringung seit Juli 2023 im Hesena-Seniorenheim beginnt im Juli 2024 offiziell der einjährige Probebetrieb mit einer Container-Lösung auf dem Reposa-Gelände im Industriegebiet Natzungen. Mit dem dort ständig stationierten Rettungswagen sollen die Orte im Stadtgebiet künftig schneller erreicht werden. Wenn sich der Standort bewährt, soll eventuell eine feste Rettungswache gebaut werden und die rund 700.000 Euro teure Container-Wache im Nordkreis erprobt werden.
Beim Stadtradeln 2024 haben die Borgentreicher Teilnehmer 70.073 Kilometer zurückgelegt. Das sind 7,78 Kilometer pro Einwohner und der absolute Spitzenwert unter allen zehn Kommunen des Kreises Höxter.
Nach Besucher-Bewertungen auf Google ist das Borgentreicher Freibad das beliebteste im gesamten Kreis Höxter. Im Frühjahr hat die Stadt Borgentreich 220.000 Euro in neue Wärmetechnik investiert und damit die Wassertemperatur auf 25 bis 26 Grad erhöht. Neue Bäderbetriebsleiterin ist nach bestandener Meisterprüfung Pia Heise aus Bühne. Ihr Vorgänger Thorsten Müller ist nach Warburg gewechselt, der zweite Schwimmmeister Christoph Böddecker nach Neuenheerse. Mit seiner Zeitarbeitsfirma für Schwimmmeister fängt Böddecker jetzt die Personalengpässe bei seinem bishergen Arbeitgeber in der Orgelstadt auf. Trotzdem war das Schwimmbad wegen fehlender Badeaufsicht am 22. Juli bei optimalem Badewetter den ganzen Tag geschlossen.
Bereits zum fünften Mal hat der Rotary-Club Warburg für Kinder der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Borgentreich einen Tagesausflug zum Tierpark Sababurg organisiert. 30 Flüchtlingskinder aus acht Nationen erlebten einen ereignisreichen Tag.
August 2024
Die Wetterextreme nehmen infolge des Klimawandels offensichtlich zu. Nach dem heftigen Wintereinbruch mit 16 Zentimetern Schnee am 21. April geht über der Orgelstadt am 1. August ein Starkregen nieder. Binnen kürzester Zeit fallen in der Kernstadt 67 Liter auf den Quadratmeter. Zu erheblichen Überschwemmungen kommt es in Bühne. Dort sind sämtliche Löschzüge der Stadt die ganze Nacht im Einsatz. Am 14. August 1939 sind in der Chronik allerdings schon einmal 72 Liter pro Quadratmeter vermerkt.
Schwer in Mitleidenschaft gezogen wird auch die im Bau befindliche neue Mehrzweckhalle im Schulzentrum. Die genaue Schadenshöhe lässt sich noch nicht beziffern. Ein Gutachter wurde eingeschaltet. Er soll prüfen, ob möglicherweise die Abflüsse im Flachdach zu klein dimensioniert sind und dadurch das Gebäude unter Wasser gesetzt wurde. Die für Oktober geplante Fertigstellung verschiebt sich bis voraussichtlich Frühjahr 2025.
September 2024
Die Helfergruppe „Bürger für Borgentreich“ (BfB) hat das komplette Pflaster vor der Friedhofskapelle aufgenommen. Dort werden neue Pflastersteine verlegt. „Durch dieses ehrenamtliche Engagement spart die Stadt erneut viel Geld“, bilanziert Ortsvorsteher Werner Dürdoth.
Trotz wechselhaften Wetters verzeichnet das Schwimmmeister-Team um Pia Heise eine erfreuliche Freibadsaison. 14.500 Besucher nutzen zwischen Ende Mai und Anfang September das Bad – gegenüber dem Vorjahr (13.054 Gäste) eine Steigerung um gut elf Prozent. Genau 100 regelmäßige Freibadbesucher haben eine Saison- oder Jahreskarte. Bester Tag ist der 25. Juli mit 550 Gästen. Nach Aussage von Bäderbetriebsleiterin Pia Heisa hat auch das durch die neue Kioskbetreiberin Kornelia Hoffmann deutlich verbesserte gastronomische Angebot zu den gestiegenen Gästezahlen beigetragen.
Für rund 200.000 Euro umfassen saniert wurde während der Sommermonate das Hallenbad. Wegen feiner Risse im Beton musste der gesamte Bereich rund um das Becken neu abgedichtet und gefliest werden. "Wir wollen die Bäder in Borgentreich langfristig erhalten, deshalb ist es wichtig, dass es nicht zu einem Sanierungsstau kommt", erläutert der kaufmännische Leiter der Stadtwerke, Martin Grone. In der Saison 2023 haben 14.450 Gäste das Hallenbad besucht. Damit blieb die Besucherzahl gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert.
Seit dem Start des Förderprogramms für Balkonkraftwerke im Juli 2022 hat die Stadt bereits die Installation von 51 Klein-Photovoltaik-Kraftwerken mit einem Zuschuss von jeweils 100 Euro unterstützt. Die geförderten Stecker-Solar-Anlagen erzeugen jährlich etwa 31.300 Kilowatt Strom. Das städtische Förderprogramm hat ein Gesamtvolumen von 10.000 Euro.
Oktober 2024
Mit der Kommunalen Neugliederung 1975 sind die Borgentreicher Stadtgrenzen und die des Kreises Höxter neu gezogen worden. Aus zwölf bis dahin selbstständigen Gemeinden entstand die heutige Stadt Borgentreich. Unter dem Titel „Menschen.Momente.Geschichten(n)“ ist rechtzeitig zum Jubiläum der „neuen“ Stadt ein umfangreiches Buch erschienen.
Vieles hat sich in den zurückliegenden 50 Jahren verändert. Frei nach dem Motto „Zwölf Orte, eine Stadt, 100 Geschichten“ beleuchtet das 269 Seiten umfassende und reich bebilderte Werk die Geschehnisse rund um die Gebietsreform und zeigt die Entwicklung der Orgelstadt in fünf Jahrzehnten auf – von A wie Archäologie bis Z wie ZUE. „Menschen.Momente.Geschichte(n)“ ist ein Spiegelbild der Orgelstadt und vermittelt dem Leser einen neuen Blick auf Borgentreich.
Das neue Borgentreich-Buch kann im Bürgerbüro des Rathauses erworben werden. Es kostet 25 Euro.
November 2024
Uwe Kohlbrock und Stadtarchivar Klaus Jürgens haben in monatelanger Recherchearbeit das Schicksal der Borgentreicher Juden während der NS-Zeit erforscht und umfassend dokumentiert. An die ehemaligen jüdischen Mitbürger, aber auch an Euthanasieopfer der Nazis, erinnern in der Orgelstadt jetzt Stolpersteine.
Künstler Gunter Demnig hat bereits 113.000 seiner Erinnerungssteine gegen das Vergessen in 32 Ländern weltweit verlegt. Zwölf kamen in Borgentreich dazu. Acht weitere sollen im nächsten Jahr folgen. Um die Pflege der Messingblöcke im Straßenpflaster wollen sich Schülerinnen und Schüler der Sekundarschule kümmern.
Zu dem Festakt waren fünf Nachfahren von Günter Goldschmidt eigens aus den USA angereist. Stadtarchivar Jürgens hatte sie ausfindig gemacht. Goldschmidt war 1941 die Flucht nach Amerika gelungen.
Am Vorabend der Stolperstein-Verlegung hatte der aus der Orgelstadt gebürtige Londoner Historiker Prof. Rudolf Muhs in einem Vortrag eindrucksvoll die Situation in Borgentreich während der Nazi-Zeit geschildert und dabei auch Namen von Tätern und Opfern öffentlich gemacht.
Symbolisch steht Heinz Schubert in ihrer Mitte (von links): Stifungsvorsitzender Werner Wiedemeyer, Stefan Müller (Stiftungsrat), Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling, Stiftungsvorstand Jürgen Ernst und Wolfgang Otto, Stiftungsratsmitglieder Birgit Conze, Thomas Schulte, Pfarrer Werner Lütkefend und Heinrich Gabriel.
Mit dem Tod von Heinz Schubert am 20. Dezember 2023 hat Borgentreich eines seiner letzten Originale verloren und mit der "Heinz Schubert Stiftung" elf Monate später ein riesiges Geschenk erhalten.
1946 war der gebürtige Wuppertaler mit 15 Jahren als Vollwaise nach Borgentreich gekommen, wo er bei vielen Bürgern herzliche Aufnahme und im Ort eine neue Heimat fand. Die Vereine, vor allem der Musikverein und der VfR, wurden seine Familie.
Schon bevor Heinz Schubert im Alter von 93 Jahren im Seniorenheim starb, hatte er seine Ersparnisse testamentarisch einer nach ihm benannten Stiftung vermacht. Fleiß, Sparsamkeit und Bescheidenheit haben sein Leben geprägt. Als einfacher Landarbeiter hinterließ Heinz Schubert ein Stiftungsvermögen von 565.000 Euro.
Dieser Grundstock bleibt unangetastet, doch von den jährlichen Erlösen werden künftig eingetragene Vereine der Orgelstadt profitieren. Auch gemeinnützigen Zwecken soll Geld aus der "Heinz Schubert Stiftung" zugute kommen.
Bei der Anerkennungsfeier im Orgelmuseum überreicht Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling dem Stiftungsvorsitzenden und langjährigen Betreuer Werner Wiedemeyer die Stiftungsurkunde.
(Ausführliches Porträt des Stifters unter dem Menüpunkt "Aktuelles")
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach informiert sich bei einem Kurzbesuch über den Baufortschritt der Multifunktionshalle. Eigentlich sollte das Zehn-Millionen-Projekt zum Start des Schuljahrs 2024/2025 im Sommer fertig sein. Aufgrund von Ausschreibungsproblemen, Bauverzögerungen und einem Wassereinbruch verschiebt sich der Eröffnungstermin immer weiter nach hinten. Jetzt hoffen die Verantwortlichen auf das Frühjahr 2025. Baubeginn war im Januar 2023.
Mit dreijähriger Verzögerung kann Stadtkämmerer Christof Derenthal endlich das Haushaltsjahr 2021 abschließen. Statt eines erwarteten Fehlbetrags von 656.000 Euro steht unterm Strich jetzt ein Plus von 568.000 Euro. Durch eine Softwareumstellung hatte sich die Schlussbilanz verzögert.
Für das Borgentreicher Stadtgebiet liegen dem Kreis Höxter aktuell 54 Anträge für den Bau neuer Windkraftanlagen vor. Nach der Flächenplanung der Bezirksregierung könnten sich in der Orgelstadt in absehbarer Zeit mehr als 100 Windräder drehen. Einen bereits fertig eigenen Plan mit Konzentrationszonen für den Bau von Windkraftanlagen hatte der Rat Ende 2023 bei nur zwölf abstimmungsberechtigten Mitgliedern mit 7:5 Stimmen bekanntlich in letzter Minute gekippt. Er sollte eigentlich Windräder-Wildwuchs verhindern. Besonders betroffen sind Manrode und Bühne. Dort laufen die Bürger Sturm gegen die Verspargelung ihrer Dörfer.
Mit dem Klimaschutzpreis 2024 der Firma Westenergie und der Stadt Borgentreich ist das Familienforum ausgezeichnet worden. Unter dem Motto „Die Kinder von heute sind die Klimaschützer von morgen hat die Borgentreicher Kita viele nachhaltige Projekte initiiert. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert.
Das Borgholzer Projekt „Dorf.Zukunft.Digital“ ist mit dem Heimatpreis 2024 ausgezeichnet worden. Das Team um Gerhard Brast hat seit 2019 die örtliche Homepage mit geschichtlichen und aktuellen Themen entwickelt. Dafür gibt es 1.800 Euro Preisgeld.
Über Platz zwei und 1.700 Euro kann sich die Drohnengruppe der der Freiwilligen Feuerwehr Borgentreich freuen. Die Drohnenpiloten um den Großenederer Löschzugführer Frank Peine retten regelmäßig Rehkitze vor dem Mähwerk und helfen auch bei der Suche nach Vermissten.
Zum dritten Preisträger kürte die Jury aus Rats- und Kirchenvertretern die Redaktion des neuen Borgentreich-Buches "Menschen. Momente. Geschichte(n)". Das Team um Projektleiter Hubertus Hartmann erhält ein Preisgeld von 1.500 Euro. Das Buch dokumentiert die Entwicklung der Stadt Borgentreich in den vergangenen 50 Jahren seit der Kommunalen Neugliederung 1975.
Das Preisgeld von insgesamt 5.000 Euro stellt das NRW-Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung zur Verfügung. Das Land Nordrhein-Westfalen zeichnet mit dem Heimatpreis ehrenamtliches Engagement sowie nachahmenswerte, nachhaltige und zukunftsorientiert Praxisbeispiele vor Ort aus.
Dezember 2024
Die Borgentreicher haben 110 Pakete für das Weihnachtsfest in der Ukraine in den Bulli geladen (von links): Werner Dürdoth, Angelika Flore, Erich Bannenberg, Jürgen Conze, Luise Herbold-Rose, Pastor Werner Lütkefend, Tatjana Lapina, Albaraa Junidy, Olha Briukhovetska, Konstantin und Tanja Bushkova, Viktor und Seva Lapin, Galina Schiyan und Ute Dohmann-Bannenberg.
Sie beten und handeln. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 trifft sich eine Gruppe von Gläubigen jeden Montag in Borgentreich zum Friedensgebet. Diese Initiative unter der Leitung von Ute Dohmann-Bannenberg und Angelika Flore hat auch schon zwei Hilfsgütertransporte ins Kriegsgebiet organisiert. Ende vergangenen Jahres gingen 160 Pakete in die Ukraine, dieses Mal 110 und dazwischen immer wieder Einzelpakete direkt an die Front. „Es grenzt nahezu an ein kleines Wunder zur Weihnacht und ist nur möglich gewesen, weil Kirchen, Vereine und Verbände aus Borgentreich Hand in Hand gearbeitet haben“, betonen die Organisatorinnen.
Alter und neuer Vorsitzender der Kommunalpolitischen Vereinigung (KPV) im Kreis Höxter ist Werner Dürdoth (links) aus Borgentreich. Sein Stellvertreter sind der Bundestagsabgeordnete Christian Haase (rechts) aus Beverungen und Birgit Kuchenreiter aus Warburg. Von der Landesregierung in Düsseldorf fordert Dürdoth eine Anhebung der Schlüsselzuweisungen, damit der Kreis und die Kommunen auch in Zukunft handlungsfähig blieben.
Typischer Fall von „Ämterhäufung“ oder eine neue Form von "Kommunalmonarchie"😉: Nicolas Aisch (43) ist nicht nur Bürgermeister der Orgelstadt, sondern in diesem Jahr auch noch Schützenkönig seines Heimatortes Eissen. Gemeinsam mit seiner Frau Michaela (40) regiert das Borgentreicher Stadtoberhaupt die Liborius-Schützen. Mit ihren Eltern haben auch Aischs Kinder Matteo, Maximilian und Sophie ihren Spaß beim Schützenfest.
Darüber spricht man:
> Heinz Schubert vermacht Stiftung 565.000 Euro
> Windkraft:
Orgelstadt droht
die Verspargelung
> Neues Buch über die Entwicklung
Borgentreichs
> Stolpersteine erinnern an die Opfer des NS-Regimes
> Neue Halle: Kosten drohen aus dem Ruder zu laufen
> Der Mord an Josef Stauf: Namen der angeblichen Täter aufgetaucht
Journalist und Ortschronist
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